erwacht langsam der Zug. Nicht von Kaffeegeruch werde ich geweckt, sondern vom Instantgeruch der Nudelsuppen in Pappbechern. Überall am Bahnhof kann man sich diese in den unterschiedlichesten Geschmacksrichtungen kaufen. Neben grünem Tee Das chinesische Reiseproviant. Abgekochtes warmes Wasser kann man sich im Zug abfüllen.
Jeder scheint sich mit jedem zu unterhalten, chinesische Grüppchen finden sich schnell.
Hier hab ich mir erst kurz vor dem Ausstieg getraut ein Foto zu machen; warum auch immer. Es sieht recht aufgeräumt aus, davor lag jeglicher Müll auf dem Boden. Aller vier Stunden kommt der Schaffner und fegt durch den Zug.
Vorbei geht es an nebelverhüllten Landschaften, hügeligen Wäldern, bewirtschafteten Feldern. An kleinen Dörfern und an Städten, bei denen man nicht sicher ist, ob sie gerade zerfallen oder wachsen. Letztere erkennt man wohl an den Eisenstabgerippen, die wie Pfähle aus dem Nebel stacksen.
Regelmässiger Halt an grossen Bahnhöfen mit modernen LED-Anzeigen, deren Umgebung noch Städte werden wollen. Und immer diese diesige Sicht. Dieser Nebel. Der den Blick nicht weiten lässt. Der das Land umhüllt, als hätte es etwas zu verstecken. Vielleicht eher der Überraschung wegen: Sich erst in voller Pracht zu zeigen, wenn es fertig ist. Wer weiss ...
Fotos: fräulein fischbeck
Hallo Anja - bin eben kurz mitgereist und hab Dich mittels Deiner Bilder und Texte begleitet. Beeindruckt, zwiegespalten, neugierig, staunend wünsche ich Dir weiter gute Reisen!
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