Frohes Neues Jahr! Nun auch euch :)
Der Jahreswechsel, der wichtigste chinesische Feiertag, fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Dieses Jahr hieß es am 23. Januar Xīnnián Kuàilè!. Aber nicht "hoch die Tassen", wie bei uns. Das chinesische Neujahr ist ein Familienfest und von der Formalia eher mit unserem Weihnachten zu vergleichen: Alle fahren zu ihren Familien, es wird drei Tage lang sich gegenseitig besucht, gegessen und getrunken (erst väterliche Seite, am zweiten Tag mütterliche Seite, am dritten alle anderen Verwandte). Am Ende des ersten Abends bekommen die (alle unverheirateten) Kinder einen roten Geldumschlag.
Das Neujahrsfest wird in Ostasien gefeiert - in China, Taiwan, Korea, Mongolia - sowie in Teilen Südostasiens mit chinesischer Bevölkerung, wie in Malaysia, Singapur, Thailand, Indonesien und auf den Philippinen.
Die Vorbereitungen beginnen zwei Wochen vor dem Fest: Rote Lampione beleuchten die Strassen, rote Papierbänder mit Neujahrssprüchen werden an den Türen angebracht. Rot steht für Freude, Wohlstand und Glück. Süssigkeiten werden auf den Märkten gekauft, die später zu den Familienfeiern mitgebracht werden, denn das neue Jahr soll ein Süsses werden.
Tom's Rückflug Anfang Januar stand fest. Nur ich wusste vor meiner Ankunft in Taiwan noch nicht, wann ich weiterziehen wollte. Zum einen konnte ich mich nicht entscheiden, ob mit dem teueren Flug weiter nach Hanoi/Vietnam, wie es eigentlich mein Plan war, oder günstiger nach Singapur zu fliegen und von dort durch Malaysia weiter nach Thailand zu reisen. Zum anderen hatte ich die Idee in Taiwan zu woofen (working on organic farms, ein ökologisches Freiwilligenprogramm). Und zum "drittanderen" hatte ich noch in China auf hostelworld.com bei einem Hostel in Taipei ein Angebot gesehen, für Mithilfe kostenlose Unterkunft zu erhalten. Ein "Arbeitsangebot" wie es für Backpacker besonders in Australien und Neuseeland üblich ist. Der Name des Hostels Flip Flop gefiel mir und auch wenn es nicht in meiner Preiskategorie ist, speicherte ich es ab. Man weiss ja nie, wofür es gut ist.
Wie ihr schon bemerkt habt, gefiel mir Taiwan bei unserer Rundreise sehr und ich wollte noch länger bleiben. So fragte ich kurz vor Tom's Abreise bei dem Hostel an.
Warum ich während meiner Reise arbeite? Warum nicht?! :) So nehm ich mir Zeit mich heimischer in Taipei zu fühlen, dabei mehr von Land und Leute zu erfahren, als wenn ich nur Tourist bin; und vor allem nach zweieinhalb Monaten nicht jeden zweiten Tag organisieren zu müssen, sondern der Schnelllebigkeit des Reisen mal eine Pause zu geben.
Et voilà, ich bin die neue Kollegin für drei Wochen :) Der Job ist easy, ein paar Stunden am Vormittag beim Bettenmachen helfen und freie Tage hab ich auch. Meine Kollegen sind zum herzen. Das Hostel ist schön und sehr durchdacht.
Wie bei uns vor Weihnachten im Kollegenkreis vorweihnachtlich gefeiert wird, so gibt es auch hier am Ende des (chinesischen) Jahres die Betriebsfeier. Gerade für Angestellte in Taiwan eine wichtige Angelegenheit, da es das Neujahrsgeld im roten Umschlag vom Chef gibt. Aber auch Unerfreuliches wurde früher bei einem solchen feierlichen Geschäftsessen indirekt übermittelt. Zeigte nämlich der Kopf des Huhns auf einen Mitarbeiter, so konnte dieser sicher sein, im nächsten Jahr gefeuert zu werden. Dank der humaneren Arbeitnehmerrechte wird der Kopf heutzutage nach oben gerichtet.
Bei unserer Feier gab es erst gar kein Huhn, sondern runde Fleischbällchen :) Ein schöner und lustiger Abend mit tollen Menschen war es.
Die Flip Flopper und drei "Langzeitgäste" |
Das Fräulein freut sich :) Vom Chef gibt es traditionell zum chinesischen Neujahr einen roten Umschlag mit Inhalt. |
Ups, da fehlt was im Umschlag. Die Chefs - Dabin, Kelvin und Jasper - legen zusammen ;) |
Sophie freut sich :) |
Mi freut sich, in ihrer koreanisch schüchernen Art :) |
Linn freut sich :); und Dabin assistiert. |
Alle freuen sich :) |
Fotos 1 bis 5: fräulein fischbeck
Fotos: Jasper Liu
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