Wie ein Fisch im Wasser: Xiamen: Oh du Perle im Süden

11. Dezember 2011

Xiamen: Oh du Perle im Süden

Ich passiere den Grenzübergang Louhu, von Hong Kong nach Shenzhen. Ja, wieder in China: lauter, andere Gerüche, sekundenlängere Blicke - hatte ich ganz vergessen, dass es so war - neben mir wird auf den Boden gerotzt - ah, das habe ich nicht vergessen. Der Wunsch, jetzt in ein anderes Land weiterzureisen, huscht kurz durch's Bild. Ich habe aber noch acht Tage bis mein Flug von Fuzhuo nach Taiwan geht. Don't think too much: Einsteigen in den Nachtbus nach Xiamen, Küstenstadt in der Provinz Fujian.

In der Morgendämmerung komme ich an. Viel zu früh um jetzt schon im Hostel einzuchecken. Zeit für mein Reisefrühstück am Busbahnhof: Früchte, Nüsse und Instantkaffee. Langsam erwacht die Stadt und ich entdecke, dass es sie auch in China zu geben scheint: Eine relaxte Millionenstadt.
Auf einer Halbinsel gelegen mit hügeligem Hinterland, Strand, Meer und subtropischem Klima. Das Angenehme entsteht aber gerade auch weil hier meine westlichen Schemata nicht zu sehr strapaziert werden: geregelterer Verkehr, weniger Gehupe, das Chinesisch hier klingt melodischer, dreistöckige europäische Bauweise aufgrund portugiesischen Einfluss im 16. Jahrhundert - insbesondere in Hafennähe und auf der vorgelagerten Insel Gulangyu.

Will, aus London und in Yangshuo kennengelernt, treffe ich hier wieder. Gemeinsam heißt es für ein paar Tage Radfahren und Schlemmen was Xiamen zu bieten hat und das ist eine Menge. Es scheint sich hier alles zu finden, was China leckeres zu bieten hat. Neben gefüllten Teigtaschen, gedampft oder gebrüht, finden sich hier wieder einige muslimisch-chinesische Restaurant, in denen ich in Beijing und Xi'an so gern gegessen habe, Nudeln werden hier frisch zubereitet. Allgemein ist die Küche hier nicht so ölig wie in Sichuan und Yunnan.