Hach dieser Sommer. In den ersten drei Wochen waren meine freien Tage eher verregnet und dadurch verschlafen und an die Hütte gebunden. Und so genoss ich es intensiv mal draussen zu sein an zwei sonnigen freien Vormittagen, an zwei freien Tagen im Tal und an zweieinhalb Tagen beim Wandern.
Geröllfeld-Freestyle
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Und da ging's runter. Der kleine helle "Punkt" in der Mitte, das ist die Hütte. |
Endlich besseres Wetter. Endlich nach fast einem Monat auf den "Hausberg" Piz Lischana wandern. Zweieinhalb Stunden hoch und eigentlich das gleiche wieder zurück. Es sei denn, man nimmt die Abkürzung über das Geröllfeld etwas unterhalb des Gipfels und man kommt direkt an der Hütte an.
"Angestachelt" von Michael und Heinz, die dafür so fünfzehn bis zwanzig Minuten brauchen, dachte ich mir 'das probier ich auch, besser als den gleichen Weg zurücklaufen und um zwölf muss ich ja wieder arbeiten'.
Ja, es war mein erstes Mal ein Geröllfeld hinunter. Nach eineinhalb Stunden war ich dann wieder an der Hütte. Aber hey, ich hatte eine Stunde eingespart! :) Meine Klamotten voller Angstschweiss bereit für die Waschmaschine :) Spass hat es aber gemacht über die Steine zu rutschen. Oben war es recht steil mit grösseren Steinen. Es wurde mir schon recht anders, wenn sich so ein grosser Block mit mir in Bewegung setzte. Aber weiter im Freestyle: nicht denken, einfach machen :) Der mittlere Teil war genial: Viele kleine Kieselsteine, ganz weich, so dass ich mit grossen Schritten darauf "Skifahren" konnte. Der untere Teil hatte wieder viele grosse feste Steine, auf denen ich von einem zum anderen springen musste. Ist halt alles intensiv hier oben: Arbeit und Freizeit :)
Talgang
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Mineralwasserbrunnen in Scuol |
Zwei Tage frei, Wetter bescheiden. Egal, trotzdem ins Tal. An den beiden Vormittagen war ich in Scuol damit beschäftigt Dinge für die Hütte zu kaufen. Für meine nächsten freien Tage wusste ich: Lieber in die Berge wandern gehen, damit ich wirklich frei habe. Den ersten Nachmittag verschlief ich in meinem Pensionsbett bis 21 Uhr, um danach weiter zu schlafen. Hüttenarbeit ist halt keine Auszeit, sondern eben Arbeit :) Am nächsten Tag folgten die Programmpunkte Mineralwasserverköstigung an diversen Brunnen in Scuol - die mit sehr viel Sprudel sind recht eisenhaltig; bei den vielen Mineralwasserbrunnen in Scuol hab ich nicht verstanden, warum überhaupt Wasser in Plastikflaschen im Supermarkt verkauft werden - dann Sightseeing im Dorf Sent und bevor es wieder auf den Berg ging, relaxen in Monica's Auto (Sitze sind hinten raus, dafür Campingequipment dabei) auf einer Wiese bei Regen. Oh Müssiggang, oh Müssiggang!
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"Zentrum" in Sent mit Sonntagsfeeling an einem Dienstagnachmittag. |
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Baustilimpressionen, Sent |
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Relaxen im Renault Espace bei Kaffee, Nusstorte und Zeitung mit offener Heckklappe :) |
"Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein"
Gemäss Theodor Heuss' Aphorismus' habe ich meine letzten zweieinhalb freien Tage mit wandern verbracht: Von der Lischanahütte über die Lais da Rims und Uina Schlucht zur Sesvennahütte (Südtirol/Italien), nächsten Tag weiter nach S-charl (Schweiz) und von dort am nächsten Vormittag über die Alp Sesvenna, Fuorcla da Rims und Lajet da Lischana zurück zur Hütte. Schön war's unterwegs.
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Uina Schlucht, 1910 fertiggestellt, in den Fels gehauener Wanderweg |
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Am Grenzstein Italien/Schweiz stehend, Blick auf Piz Sesvenna (rechts) mit Gletscher |
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Steinkunst am Lajet da Lischana, Künstler namentlich unbekannt, ist mir auf einer vorherigen Wanderungen aber schon einmal live begegnet |
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Wegweisende entartete Kunst von Niki de Vienna und Gianni di Rimini :) |
Fotos: fräulein fischbeck
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