27. Oktober 2011

Beijing

Vor dem Mao Mausoleum, dahinter geht es weiter zur Verbotenen Stadt

Eine ganze Woche Peking, die Touriattraktionen gesehen und mich treiben lassen. Vor allem hab ich viel geschlafen, all die neuen Eindruecke und eine Ueberdosis an Kohlendi- und monoxid machten muede. Die ersten Tage zeigte sich Peking umhuellt mit Smog, der Blick war begrenzt. In den Strassen wurde Wasser gesprueht um den Staub zu binden, bis es endlich
regnete und danach Peking seine schoene Seite vor blauem Himmel und Sonnenschein zeigte. Dank dem Mehrbettzimmer im Hostel habe ich nette Leute kennengelernt - gemeinsam fruehstuecken oder zu abendessen - so nahm mich C.J., aus Taiwan und gerade auf einer Unikonferenz in Peking, mit zur chinesischen Mauer. Er war so hilfsbereit und erleicherte mir in den ersten zwei Tagen das Ankommen ungemein. Von 18 Grad kuehlte es sich auf 13 Grad ab, Zeit um weiter Richtung Sueden zu reisen.

Was ich die Woche erlebt habe:
  • auf der grossen Mauer spaziert
  • Pekingente schoen mit Staebchen gefaltet und gegessen. Das Fleisch und die knusprige Haut wird im Restaurant neben einem am Tisch kleingeschnitten, dann nimmt man kleine Teigplaettchen und belegt diese mit Fleisch und Gemuese und rollt es zusammen.
  • auf dem groessten staedtischen Platz der Welt dem Tian'anmen Platz gestaunt, wie China sich feiert
  • kurz vor Einlassschluss mit nur noch wenigen Touristen durch die Verbotene Stadt, dem Kaiserpalast, gelaufen
  • erfolgreich Bus und U-Bahn gefahren, auch zur Rush-Hour mit Nase an Nase stehend
  • es als angenehm gefunden, dass auch sehr viele chinesische Touristen unterwegs sind und die meisten Touriabzocken eher fuer diese sind, als Westerner wird man eher links liegen gelassen, weil man ja eh kein Chinesisch spricht
  • mit dem Fahrrad auf Pekings unglaublich breiten Strassen Parkour gefahren und in den angenehmen Hutongs mich verfahren. Es ist eine Besonderheit in Peking, dass neben all den Hochhaeusern in der Innenstadt noch eine fast doerfliche Struktur besteht. Faehrt man von einer grossen Strasse ab, landet man direkt in kleinen Gassen mit kleinen Haeusern mit Hinterhoefen (dem so genannten Hutong). Der Verkehr ist unglaublich. Eigentlich ist es egal ob gruen oder rot ist und vor allem wo man faehrt. Einfach drauf losfahren heisst die Devise, bzw. herrscht das Gesetz des PS-Staerkeren. Gerade als Fussgaenger ist es bei gruener Ampel am gefaehrlichsten. Da entpuppt sich der Zebrastreifen als Todeszone mit hoehster Trefferquote. Am besten funktioniert es, wenn man so tut, als ob man den anderen nicht sieht. Fahrraeder und Motor- bzw. Elektroroller koennen auch gegen den Verkehr an der Seite fahren. Manche Strassen sind so breit und stark befahren, dass man gar nicht auf der richtigen Seite fahren koennte. Irgendwie funktioniert das alles. Einen Unfall hatte ich nie gesichtet.
  • zweimal bei muslimischen Chinesen gegessen. Es gab Fleischspiesse und Kartoffeln; ja ich weiss, ich bin sowas von deutsch :)
  • durch die Parkanlage des Sommerpalasts und des Beihei-Parks spaziert
  • es jetzt schon in der ersten Woche unglaublich sch... zu finden, nichts auf chinesisch sagen zu koennen, mich wie der letzte Mensch bzw. wie ein Idiot zu fuehlen, weil ich den Leuten das Woerterbuch unter die Nase halten muss (ich hoffe, dass bessert sich ein bisschen mit der Zeit, auch wenn es echt schwer ist)
  • ein bisschen neidisch bin ich ja schon auf die ganzen Backpacker mit ihren kleinen Laptops oder iPads. Wifi gibt es ueberall. Ich versuch mich an den Rechnern im Hostel und war auch schon in einem Internetcafe. Beides sind Erlebnisse. Wer von den elektronisierten Travellern kann schon sagen, er kann Windows auf chinesisch bedienen und hat in einer Internethoehle mit hundert pubertierenden daddelnden Chinesen gesessen :)
Chinesischen Eigenarten, an die ich mich wahrscheinlich nie gewoehnen werde und moechte:
  • Spucken; aus einer unglaublichen Tiefe holt der Chinese alles hervor was raus muss. Ich denke jedesmal, 'oh Mann muss das sein'.
  • Kinder, die aus dem Windelalter raus sind und trocken werden sollen, tragen Hosen mit Schlitz. Haben also quasi einen offenen (A...) Po. Egal wo und in welcher Situation, wenn sie mal muessen, dann duerfen sie. Gesehen mitten auf dem Fussweg und in der Wartehalle im Bahnhof. Aehm ja.

Kein Weitblick auf der grossen Mauer, dafuer nicht all zu viele Touristen

Der Tian'anmen Platz. Zwei riesige Bildschirme zeigten Wohlfuehlbilder ueber China umspielt mit Filmmusik. Wahnsinn!


Nochmal der Tian'anmen Platz auf dem sich China feiert. Im Hintergrund ganz viel Smog, also eigentlich ueberall :)

Der Platz ist gut uebewacht, auch gibt eine Sicherheitskontrolle inklusive Taschen-Scan, wenn man den Platz betritt.

Rund um den Platz wurde viel marschiert. Ich hab nicht ganz verstanden, warum sich Zivile diesem Marschieren angeschlossen haben.

Am Qianmen-Platz,gegenueber vom Tian'anmen, ging es in eine schicke restaurierte niedlich chinesische Einkaufsmeile.

Einblick in einen Hutong, kleine Strassen und Gaesschen mit Wohnhaeusern

Ein anderes Wohnviertel

Die Wangfujing, eine der grossen Einkaufsstrassen auf der sich Markengeschaefte wie Rolex, Louis Viton und wie sie alle heissen und geschrieben werden sich aneinander reihten.

Ab spaeten Nachmittag werden auf der so genannten Geisterstrasse die roten Laternen angeknipst.

Kleines Kind mit hinten offener Hose.

In der Parkanlage des Sommerpalasts. Schoenes Wetter und Sicht auf die Beijinger "Skyline"

Parkimpressionen

Immernoch im Park des Sommerpalasts

Unterwegs im Park des Himmeltempels, wo sich die Leute treffen um zu tanzen, zu singen, zu stricken und ThaiChi zu praktizieren.

Eine Grundschulgruppe im Park des Himmelstempels unterwegs zum Himmelsaltar.

Wie gesagt, es wird dort auch traditionell Chinesisches gesungen, hier sogar mit Soundsystem.

Blick auf dem Beihai-Park mit der weissen Dagoba.

Es gab zwei Bestseller unter den Souvenieren in Beijing. Erstens: Pandabaermuetzen!

Zweitens: Batteriebetriebene Spielzeugsoldaten, die auf dem Boden robten und Schiessgeraeusche von sich gaben.

Szenerie: Verbotene Stadt

Um so mehr kleine Drachen auf dem Dach, umso hoehergestellter ist das Gebaeude.

Und zu guter Letzt ein paar kulinarische Eindruecke :), die ich aber nur einmal entdeckt habe, sonst war das essen recht normal:

Leckerei: Scorpion am Spiess. Was man auf dem Bild nicht erkennt: Die ungegrillten leben noch.

Ich moechte mir keine Gedanken machen, was das fuer ein Vogel ist. Jedenfalls gab es die dann auch gegrillt auf dem Spiess zum mitnehmen.

Ich entschied mich jedoch fuer einen Kebab. Es ist wahrscheinlich der kleinste Kebab der Welt: das Brot so gross wie meine Handflaeche. Und fuer umgerechnet 1 Euro 10 kein gutes Preis-Leistungs-Verhaeltnis :)

Fotos: fraeulein fischbeck

1 Kommentar:

  1. Hey Anja,
    richtig coole impressionen !!ich hätte echt gern so einen coolen kriechenden China soldaten
    (Wahnsinn) xD
    viel spaß noch und scheene grüße aus dem kalten Leipzig Kay

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